Eines der schwierigen Themen - verletzlich und schwach sein.
Andere Menschen in mein offenes, ungeschütztes Inneres sehen zu lassen bedeutet große Angst.
Angst vor grober Unachtsamkeit, Angst vor dem Einbruch meiner Schutzmauer,
die ich mühsam aus Steinen falscher Stärke um meine Verletzlichkeit herum aufgebaut habe.
Ich weiß nicht ob Verletzlichkeit überhaupt das richtige Wort ist.
"Berührbarkeit" trifft es besser.
Oftmals stellt sie mir ein Bein - meine "Unberührbarkeit", meine "Unerreichbarkeit".
Vor allem wenn ich spüre, was es mit Menschen in meiner Nähe macht - ein durchaus quälender Zustand.
Meine "Berührbarkeit" versteckt hinter meinen Sicherheitsmauern, meinem Anspruch "stark zu sein".
Die dicke Schicht aus energetischem Zement verschließt mir die Sicht auf die Menschen, die mich lieben - die mir dadurch aber allzu gefährlich erscheinen.
In der helfenden Rolle und lehrenden Position da fühle ich mich wohl.
Da fühle ich mich sicher und unangreifbar - nur viel zu "stark" - "Gestärkt" durch Verletzungen, Unehrlichkeit, Demütigungen und Enttäuschungen.
Irgendetwas davon muss mich in diesem oder anderen Leben so schmerzhaft berührt haben,
dass dieser Panzer um mein Herz notwendig erscheint.
Aber wie lange kann man die Sehnsucht nach wirklicher Nähe und Berührung, nach reiner unschuldiger Liebe, ignorieren?
Unzerstörbar aber absolut fühlend und absolut berührbar sein - ja, das hört sich nach Freiheit an.
© I.Heinrichs-Portal
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